Schwarzwald - Nationalpark Schwarzwald
Was ist los im Nationalpark Schwarzwald?
1 - Auf dem Lotharpfad
Nachdem der Orkan Lothar 1999 mit mehr 200 Stundenkilometern über den Schwarzwald hinweggefegt war, blieben Schneisen der Verwüstung. Am Plonkopf an der Schwarzwaldhochstraße lagen die Bäume wild durcheinander - und tun das zum teil heute noch. Hier führt der Lotharpfad knapp 900 Meter mit Holzleitern und Brücken über die Käfern und Pilzen, Bienen und Wespen angefressenen toten Stämme. Für seltene Vögel, die Freiflächen brauchen, ist die unberührte Natur ein großes Glück, sie haben hier neuen Lebensraum gefunden. Eine Aussichtsplattform gewährt einen guten Überblick. Der beste Parkplatz liegt etwa 3 Kilometer südlich des Schliffkopfes (Richtung Zuflucht) an der Schwarzwaldhochstraße (B 500).
2 - Die Karwand hinab zum Wildsee
Über 100 Jahre alt ist Baden-Württembergs ältester Bannwald. 1908 forderte Christian Wagner, Professor der Forstwirtschaft: „Im entlegensten Schwarzwald ... haben in alter Zeit Eis und Schnee einen breiten Talkessel aufgewühlt … Hier liegt ... der Wildsee … Die Waldumgebung des Wildsees ist infolge ihrer Abgelegenheit und teilweise Unzugänglichkeit noch fast unberührt … Diesen Wald … vor jedem menschlichen Eingriff zu sichern ... ist mein Wunsch …“. Glücklicherweise folgte man dem Wunsch des Professors, und so kann man heute auch 200-jährige Tannen finden. Wer den Bannwald mit dem Wildsee besuchen will und sowohl entsprechende Kondition als auch festes Schuhwerk mitbringt kann das auf ausgeschilderter Route vom Nationalparkzentrum Ruhestein an der Schwarzwaldhochstraße (B 500) aus tun. Der steinige und wurzelige Weg führt steil durch die 125 Meter hohe Karwand hinunter zum geheimnisvollen Wildsee. Hier lässt sich der Urwald von morgen erfahren. Abgestorbene Fichten zeugen vom Vorkommen des Borkenkäfers, Totholz ist Lebensraum des Sperlingskauzes und des Dreizehenspechts.
3 - Vor allem für Kinder: der Luchspfad
Der Parkplatz Plättig an der Schwarzwaldhochstraße (B 500) ist der Ausgangspunkt für eine ganz besonderer Erlebnispfad: der vier Kilometer lange Luchspfad, ein Kooperationsprojekt der Stadt Baden-Baden und des Naturschutzbundes Nabu. Das Motto: Schleichen, spähen, Ohren spitzen. Vor allem für Kinder ist das ein großer Spass. An zahlreichen Stationen kann man sehen, wie das Leben des Luchses verläuft. Man kann sich an der Sprunggrube mit dem Luchs als Weltmeister im Weitsprung messen oder versuchen, wie der Luchs geschmeidig und unhörbar über eine wackelige Bretterstrecke zu schleichen. Zwar geltten Luchse im Schwarzwald als ausgestorben, im vergangenen Jahr wurde aber ein junges Luchsmännchen mehrfach im Südschwarzwald von einer Wildkamera abgelichtet. Der junge Luchs kam immer wieder von der Schweiz herüber.
4 - Grinden sind alte Viehweiden
Früher gab es sie häufiger, die typischen unbewaldeten flachen Höhenrücken des Nordschwarzwald. Hier auf den sogenannten Grindengipfeln findet man verkrüppelte Latschen und Heidekraut, Torfmoore und Gräser. Die Grinden entstanden in den letzten Jahrhunderten durch die Haltung von Rindern und Ziegen, die den Bewuchs kurz hielten. Hier hat sich eine ganz eigene Tier- und Pflanzenwelt angesiedelt. Der Erhalt der Grinden ist nur durch Weideprojekte mit Schafen und den kleinen Hinterwälder Rindern möglich. Deshalb gehören die Grinden im Nationalpark zu den Managementzonen, wo dauerhafter Biotop- und Artenschutz möglich ist. Danken werden es verschiedene seltene Heuschreckenarten und auf den Bergheiden brütende und rastende Vogelarten wie Wiesenpieper, Braunkehlchen und Steinschmätzer. Ein guter Zugang: Parkplatz Steinmäuerle beim Hotel Schliffkopf an der B500 (Schwarzwaldhochstraße).
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